Ist ja fast schon so, als ob Grundbedürfnisse wie Essen oder Obdach keine profitunterworfenen Waren sein sollten 😱
Es gibt nur eine Möglichkeit, wie die Mieten sinken oder wenigstens stabilisiert werden können. Und das sind neue Wohnungen in relevanter Zahl. So viele, dass man als Mieter zu seinem Vermieter sagen kann: Ist mir zu teuer, ich zieh aus. Allerdings ist es unrealistisch, dass der Markt das liefern wird. Denn private Investoren bauen ja nur, wenn es sich lohnt. Und das tut es sich nur dann, wenn die Mieten nicht sinken, sondern sogar eher steigen. Der einzige Akteur, der also durch Neubau für sinkende Mieten sorgen kann ist der Staat (in Form von Bund, Ländern und Kommunen). Jede Partei, die ihren Wählern seriös versprechen möchte, dass die Mieten sinken, muss dafür sorgen, dass der Staat ein relevantes Gegengewicht zum Markt bildet und durch massenhaften Neubau (oder Enteignung) die Mieten drückt. Geboten wäre es ohnehin. Wir sind in einer Wirtschaftskrise und sparen wird alles noch schlimmer machen. Der Staat muss ohnehin mehr Geld ausgeben.
Aber wir wollen ja lieber mehr Kampfpanzer und Soldaten, anstatt bezahlbaren Wohnraum.
Blackrock ist tief bei Vonovia drin… Mehr muss man glaub ich nicht sagen
Die bittere Pille die keiner schlucken will ist:
- Es liegt entweder an der Kaufkraft die fehlt, wir brauchen so 50-100% mehr Lohn um die Abgaben zu finanzieren und die Bau- oder Mietkosten zu tragen.
- Oder der Markt ist hoffnungslos in einem ähnlichen Ausmaß überbewertet, was man aber nicht laut sagen kann, weil da die Altersvorsorge bzw. Vermögen von 'zig Millionen dran hängt.
- Oder die Ansprüche die wir an Fläche und Ausstattung stellen sind “zu hoch” und wir müssten zusammenrücken, mit Untermiete, WGs im Alter etc. Will auch keiner und auch keiner sagen.
Dazu kommt dann nochmal NIMBY Kram:
Wohnraum ja, aber nicht hier, und kein Plattenbau, und auch keine Baustelle für Verkehrsmittel um dann durch die neu gewachsenen Städte zu kommen. Und keine Enteignung für entweder Platz-effizientere Stadtplanung oder Verkehrswege.
Und das Ergebnis ist dann halt das Ruhrgebiet mit z.b. Duisburg und seinen 2(!!) Tram linien. https://de.wikipedia.org/wiki/Straßenbahn_Duisburg
Oder es gibt wirklich zu wenig Wohnungen. Das Problem ist nicht mal so sehr, dass es (insbesondere in den Städten) mehr Menschen gibt, sondern dass es mehr Single-Haushalte gibt, was nicht nur daran liegt, dass es weniger Paare gibt, sondern auch, dass viele Menschen hunderte km von ihren Geburtsorten entfernt arbeiten und dann natürlich ihre Eltern, Tanten, Großeltern usw. nicht mitnehmen. Und genau diese örtliche Flexibilität wird vom Arbeitsmarkt seit Jahrzehnten vehement gefordert. Mit wildfremden Menschen zusammenleben wollen halt die meisten nicht, und das war “früher” auch nicht anders.
Ich denke, dass einfach alle vier Erklärungen zutreffen.
WGs im Alter auf jeden Fall, das trifft nur eine Reihe an Generationen, die sobald möglich etwas Eigenes haben wollten und es auch nicht geteilt haben
Ich sag nur Wohnungsgemeinnützigkeit wieder einführen. Damit waren kommunale und genossenschaftliche Wohnungen steuerbefreit.
Es ist ein Anbietermarkt. Die Mieter zahlen was sie können. Steuererleichterung hilft nur, wenn die Vermieter im Wettbewerb stehen. Das Angebot muss dafür als erstes erhöht werden.
Das Gesetz wurde 1990 abgeschafft und damit hatte der kommunale und genossenschaftliche Wohnungsbau wirklich Probleme. Das Resultat sieht man heute schon sehr gut.

Wofür braucht man Sozialwohnungen, wenn der funktionierende Markt Wohnungen zu Herstellungskosten und leichtem Gewinn vermietet? Ein Überangebot lässt Preise auf akzeptable Werte sinken.
Wenn es ein Überangebot gibt, wird nicht zu Herstellungskosten und leichtem Gewinn vermietet, sondern die Vermieter machen im Durchschnitt verlust. Dann gehen einige pleite, die Wohnungen verfallen und man hat kein Überangebot mehr. Das geht nur wenn man gleichzeitig eine fallende Bevölkerung hat und damit auch die Nachfrage fällt.
Immobilien sind krisensicher. Daher werden Menschen immer versuchen, Immobilien zu besitzen. Das Vermieter pleite gehen ist genauso akzeptabel wie bei jedem anderen Unternehmen.
Das Problem ist nicht das die Vermieter pleite gehen, sondern das die Wohnungen verfallen. Bei einem funktionierenden Markt ist Angebot = Nachfrage und wenn man ein Überangebot hat, dann muss das halt solange schrumpfen bis das wieder der Fall ist.
Es ist auch nicht so, dass Immobilien krisensicher sind. China ist gerade in einer solchen Krise und die USA waren es auch vor 15Jahren. Das passiert. Immobilien können auch durch Naturkatastrophen oder Kriege zerstört werden. Also krisensicher sind die auch nicht. Natürlich werden Menschen immer versuchen sicheren Wohnraum zu haben, aber es gibt halt Grenzen. Wenn du das mal live sehen willst, gibt es in Ostdeutschland einige Regionen wo relativ viele verlassen Häuser sind, da die Bevölkerung schrumpft.
sondern das die Wohnungen verfallen
Essen verdirbt und wir haben Überproduktion. Im Idealfall sind Preise ohne sie noch niedriger. Aber wenn Immobilienpreise deutlich über Herstellungskosten liegen, ist das akzeptabel.
Wofür kommunale und genossenschaftliche Wohnungen ja sorgen.
Wenn man statt Steuererleichterung einen weiteren Mitarbeiter für Baugenehmigungen einstellt, sollte es mehr Bauten geben und die Preise für alle fallen, und nicht nur für Leute mit erfülltem Anspruch auf eine Sozialwohnung.
Mehr Mietwohnungen durch Privatleute und Unternehmen gibt es nur, solange man Geld damit verdienen kann. Und Geld damit verdient man nur, solange die Mieten so sehr steigen oder wenigsten gleich hoch bleiben. Der private Markt wird das Problem also nicht beseitigen können. Genossenschaften und Kommunen sind die einzige Möglichkeit. Und die bauen ja nicht nur Sozialwohnungen. Selbst wenn würde das aber die Nachfrage und damit den Preis auf dem Normalen Markt reduzieren.
Bei fallenden Mieten können auch Gewinne gemacht werden wenn man günstiger bauen kann oder Immobilien günstig aus Konkursmassen kaufen kann. Mieten müssen nur die Bau- und Verwaltungskosten decken. Steigende Mieten sind nur für Spekulanten wichtig.
Selbst wenn würde das aber die Nachfrage und damit den Preis auf dem Normalen Markt reduzieren.
Ja. Aber 10 freie Wohnungen dürften besser sein als eine Sozialwohnung.
Was ist der begrenzende Faktor? Da europaweit Firmen in Deutschland bauen können, müssen es die Genehmigungen sein oder das ausgewiesene Bauland.
und die Preise für alle fallen
Die Untergrenze für Mietpreise sind die Bau- und Betriebskosten.
Da fließen Steuern mit ein, wieviele Baugenehmigungen die Stadtverwaltung ausstellt nicht.Die Mietpreise liegen aber deutlich über der Untergrenze.
Die Mietpreise liegen aber deutlich über der Untergrenze.
In manchen Gebieten vielleicht aber zum Vergleich, hier mal eine Einschätzung:
Um die Kosten hereinzuholen, müsste die Quadratmetermiete für eine neue Wohnung derzeit bei etwa 18 Euro liegen, schätzt die Kieler Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen.
Haus und Grund [pdf] kommt auch auf das Urteil:
Über alle Standorte hinweg zeigt sich, dass kaum Nettokaltmieten unter 20 €/m² realisierbar sind, wenn ein Neubau mit hohem Standard und marktüblichen Finanzierungskonditionen wirtschaftlich betrieben werden soll.
Lobbyisten grundsätzlich gerne kritisch hinterfragen aber ich konnte jetzt keine Zahlen finden, die grundlegend was anderes aussagen.
Und solange man die Baukosten nicht runter kriegt werden auch die Mieten nicht unter diese 18 bzw 20 Euro fallen.Die Baukosten bekommt man nur per Wettbewerb gedrückt. Wenn jede Wohnung für 20 Euro pro qm vermietet werden kann, muss niemand innovativ sein, um Gewinn zu machen. Alle Personen mit Einfluss werden abhängig vom Verkaufspreis bezahlt.
Neubau mit hohem Standard
Der Standard ist natürlich ein grosser Einfluss, um den Preis zu senken. Es stimmt aber natürlich, dass die Möglichkeit für mehr Neubauten zu 20 Euro den Mietpreis nicht auf 10 Euro senken werden.
Ich habe das Gefühl, die Lage ist echt verzwickt für alle Beteiligten, außer man ist Vermieter.
Wir sind vor ca. 4,5 Jahren in eine 90 qm Wohnung gezogen (zwei Personen). Das ist nicht wenig Raum, die Miete ist gut, aber der Wohnraum ist ungünstig aufgeteilt. Wir würden gerne umziehen, aber es macht derzeit keinen Sinn. Wir wohnen in einem relativ neuen Gebäude mit Fahrstuhl, guter Schall- und Wärmedämmung, EBK, für etwas mehr als 25 % mehr Kaltmiete würden wir auf eigentlich alles von dem verzichten müssen, wenn wir in etwa den gleichem Raum wollen. Oder wir verzichten auf auf Wohnraum, bei gleicher Qualität, was null Sinn für uns macht.
Und Randbemerkung: Es ist faszinierend, dass eigentlich immer die alten Leute bei dem Thema “zu wenig bezahlbarer Wohnraum” herangezogen werden. Das ist zwar nicht so gemeint (hoffe ich), kommt aber manchmal so rüber, als wären sie das Kernproblem. Wenn ich mir Eigentum erarbeitet hätte, würde ich genauso an meinen gewohnten vier Wänden und dem gewohnten Umfeld festhalten, in denen vermutlich ein Großteil meines Lebens stattgefunden hat und die mit sehr vielen Erinnerungen verbunden sind. Ein Umzug würde dahingehend Ungewissheit bedeuten und bei weniger Raum mehr kosten. Das macht null Sinn, außer es ist wirklich der eigene Wunsch. Und früher oder später wird der Wohnraum nun mal frei, denn niemand lebt ewig.
kein normal denkender mensch kritisiert die oma die in der bisschen zu großen erdgeschoss-eigentumswohnung selbst lebt
kritisiert werden sollte jeder Vermieter, der noch einen und noch einen Altbau kauft und so wies ist teurer vermietet. Das sind zum weit überwiegenden Teil alte Leute mit zu viel Geld, die daraus noch mehr Geld machen wollen ohne viel Aufwand oder Risiko.
Dass man sich ab dem dritten, vierten Haus nicht langsam schämt?
Wenn zumindest was neues Gebaut wird… aber ne. Wenn dann wird was abgerissen um ein Haus zu bauen, in das weniger aber teurere Wohnungen rein passen.
Man kann an Anstandsgefühl und Scham appelieren.
Oder man erlässt ein Gesetz, dass man Eigentum an Wohnraum nur noch für den Eigenbedarf haben darf und im Übrigen als Genossenschaft.
Problem gelöst.
Oder halt ab der 2. oder 3. Immobilie die Steuern stark anheben (am besten exponentiell)
Bezüglich alte Leute:
Im Durchschnitt sind es bei alleinstehenden 83m² pro Kopf. Ein Viertel davon hat über 100m². 65+ bewohnt in JEDER Kategorie am meisten Wohnraum.
Klar kann man bei individuellere Betrachtung Gründe dafür finden wieso man jetzt alleine im Einfamilienhaus lebt. Aber gesellschaftlich ist das schwierig. Warum:
- Infrastruktur, ist für Wohnfläche und Bewohneranzahl X geplant, wird nicht bestimmungsgemäß benutzt. Beispielsweise EFH für 4 Personen, jetzt nur noch eine Person. Wer trägt die Kosten? Die Kommune also die Allgemeinheit.
- Pflege wird häufiger ambulanter stattfinden müssen. Die bewohnten Immobilien sind dafür eher ungeeignet. Nicht barrierefrei oder behindertengerecht. Kosten steigen, wer trägt das? Die Allgemeinheit.
- Wohnraummangel. Preise steigen.
Ich weiß nicht was daran faszinierend ist, dass man das als Problem sieht. Klar haben die sich das erarbeitet und dort viele Erinnerungen generiert. Aber wer alleine darauf beharrt und nicht die Probleme der Jüngeren Generation wahrnehmen möchte, bewegt sich für mich nicht mehr in einer Solidargemeinschaft.
und selbst wenn man bis hierhin das gar nicht fühlt was ich sabbel: Wer hat die Situation geschaffen dass die Jüngere Generation die Arschkarte hat mit Rente, KV Beiträgen und explodierenden Wohnpreisen? Die ganzen anderen Krisen und Jahrhundertkatastrophen (von denen man bereits mehr als eine gesehen hat in 20 Jahren) mal ignoriert.
Es gibt bestimmt eindeutige Fälle, wo man sagen kann, dass das Bewohnen eines Einfamilienhauses alleine keinen Sinn macht. Wenn man pflegebedürftig ist, dürfte das auch relativ klar sein. Aber wann und ab welchem Alter untersagt man den Menschen generell ihr erarbeitetes Eigentum weiter nutzen zu dürfen und warum?
Nur weil es als “gesellschaftlich schwierig” gilt, muss es nicht richtig sein. Homosexualität galt auch lange als gesellschaftlich als schwierig.
Will man den Leuten pauschal sagen, dass sie ab 65 aus ihren 83 bis 100 m² verschwinden sollen? Und wenn ja, warum? Wie viel m² darf man ab diesem Alter dann maximal bewohnen, ohne als “gesellschaftlich schwierig” zu gelten? Und wer schafft den dafür benötigten und bezahlbaren Wohnraum?
Die Großmutter eines sehr guten Freundes von mir bewohnt nach dem Tod ihres Mannes, vor bald fast 20 Jahren, ein kleines Häuschen mit 3 Zimmern alleine. Geschätzt dürften das nicht mehr als 90 m² sein. Sie hat ein Schlaf- und ein Wohnzimmer und eine Küche zum Kochen. Den dritten Raum nutzt sie zum Malen (Öl und Aquarell, sehr schön übrigens). Die Dame war nach dem Tod ihres Mannes am Boden zerstört, hat aber durch das Malen neue Energie gefunden. Inzwischen ist sie 93, ein lebensfroher Mensch und lagert ihr Hobby mangels Platz ins Wohnzimmer aus. Hätte man sie damals auf weniger Raum verfrachtet und aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen, wie wäre es ihr dann wohl heute ergangen? Wenn das gesellschaftlich egal sein sollte und nicht als schwierig gilt, dann sage ich es ganz offen raus, dann kann mich die Gesellschaft gerne mal.
Gesellschaftlich schwierig finde ich zum Beispiel auch, dass man grundsätzlich Kinder in die Welt setzen kann und die Gesellschaft richtet das scheinbar schon, weil Kinder offenbar für manche das einzige Lebensziel sind.
Auch gesellschaftlich Schwierig: Vielleicht sollten wir aber auch einfach alle auf Autos und somit Garagen, Parkplätze, Parkhäuser, etc. verzichten, um Platz für Wohnraum zu schaffen: https://www.rnd.de/wirtschaft/wenn-parkplaetze-den-wohnungsbau-erschweren-42YFUIWN7JEL7J5KRZEOUL7ENU.html
Ganz ehrlich: Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg, die Alten Leute den Wohnraum. Jetzt fehlt uns noch was für die Behinderten und Kranken.






